Amerika

vom 25. Mai bis 02. Juli 1981

Prolog:

In den späten 70igern, lief im Fernsehen die amerikanische Serie, "der Mann in den Bergen". Davon inspiriert, reifte in mir der Entschluss, dieses Land zu bereisen. Mein Trip hatte zwar nichts mit Wäldern und Bären gemein, war aber in einer gewissen Art und Weise auch abenteuerlich.

Ich war Einzelreisender, als fixe Buchungen hatte ich nur die Trans-Atlantik Flüge und für 3 Wochen ein Leihauto, ab und bis Los Angeles (no Limit of Miles). Für die Flüge in Amerika besaß ich ein Round Trip Ticket, in vorgegebenen Destinationen,  Zeit frei wählbar.

Ein Arbeitskollege und Weltenbummler versorgte mich mit einigen Straßenkarten und sonstigen nützlichen Infos. Für meine Autotour hatte ich eine ungefähre Route ausgearbeitet. Es galt also das Motto:

 

"Der Weg ist das Ziel"

Am 25.05. bringt mich Veronika zum Fliegerhafen. Tränenreiche Verabschiedung, wir hatten uns erst 2 Monate davor kennengelernt.

Auszug aus meinem Reisetagebuch

 

Mit einer Stunde Verspätung hebt die 747er von Schwechat ab, d.h., Anschlussflug Frankfurt - New York, versäumt. Ankunft in N. Y. am J. F. Kennedy Airport etwa kurz vor Mitternacht. Im Flieger lernte ich Erwin, einen jungen Münchner kennen (zum Glück), denn der spricht perfekt englisch.

Die Fragen bei der Einreise, incl. Gepäckkontrolle  (warum ich da bin, was ich da mache, wo ich wohnen werde, wie viel Geld ich bei mir habe, u.s.w.), hätte ich mit meinen damaligen Sprachkenntnissen nur mit einem Dolmetscher beantworten können. Und das in einem freien Land.

Zwei Jahre später waren Veronika und ich in Moskau, das war harmlos dagegen.

 

25.05. New York

 

Quartiersuche:

Negermama von Info am Airport vermittelt ein Hotel, mit Taxi in die West 34. Street. Um den Preis fürs Taxi, könnte man schon fast mit einem "Hubi" fliegen, denke der Neger Chauffeur hat uns kräftig reingelegt. Hotel liegt sehr Zentral, ist aber schäbig und kostet $ 35,- die Nacht, ohne Breakfast.

 

 

26.05.

 

Erwin ist müde, gehe alleine auf Sightseeing. World Trade Center (Südturm) besichtigt, mit dem Expresslift in einer knappen Minute in die 110. Etage, Ausblick überwältigend.  Das am Central Park gelegene "Dakota Haus" - John Lennon wurde davor erschossen - besichtigt. Mit der Subway nach Harlem, die "Weißen" werden immer weniger, die "Schwarzen" immer mehr. Die Häuser, Ruinen, ungute Gegend. Retour nach China Town essen – war gut und billig. Zu Fuß über Soho, Union Square und Broadway, zum Hotel. Bin hundemüde, kann jedoch aufgrund der vielen Eindrücke kaum schlafen.

 

27.05.

 

Erwin sagt, er sei noch immer müde, denke aber, er trinkt heimlich, macht so den Eindruck auf mich. Mit Subway in die Bronx, bin auch unter Tags froh, dass ich diese Gegend wieder verlasse. Erholung im Bronx Park – ruhig, weil relativ viel Polizei präsent ist. Danach zu Fuß nach Greenwich Village, Künstler Viertel mit netten Lokalen und kleinen Geschäften. Abends in Little Italy essen, war gut und billig.

 

Resümee von NY: Faszinierende Stadt, irrer Verkehr, dreckig bis zum geht nicht mehr, hektische und meist, wenig freundliche Leute.

 

28.05. Abflug nach Los Angeles

 

28.05. Ankunft in Los Angeles

 

 

Erwin und meinereiner machen uns mit Taxi auf Quartiersuche. In Inglewood, W. Century Blvd., werden wir fündig: "Caesars Motel Coffee Shop", ist billig $ 23,- mit Bad, TV und Air Condition, liegt aber genau in der Einflugschneise zum LAX, kann kaum schlafen, denn die Flieger landen fast im Zimmer. Abends mit E. noch ein Gläschen getrunken und ab in die "Heija".

 

 

29.05.

 

Verspätetes Breakfast genommen und danach zu Fuß die Umgebung erkundet, aber nicht lange, ungute Typen, auch unter Tags ein mulmiges Gefühl, also am Pool vom Hotel relaxen und Flieger beobachten.

 

30.05. 

 

Mit dem Bus nach Anaheim ins Disneyland gefahren, Erwin kommt nicht mit. Hab` den ganzen Tag dort verbracht. Ist schon beeindruckend, nicht nur für Kinder. Der Park wurde am 17.07.1955 eröffnet und danach immer wieder erweitert. Um alles zu besichtigen, wären sicher einige Tage notwendig, vor allem wegen der langen Wartezeiten zum Eintritt in die Einrichtungen.   Komme um 10 Uhr abends "geschlaucht" nach Hause.

Erwin ist abgereist, hat mir einen Zettel hinterlassen dass er weitergezogen ist, in ein Institut für Vergangenheitsbewältigung - aus welchem Grund auch immer, ich wünsch` ihm alles Gute.

 

31.05.

 

Reisevorbereitungen für Auto Trip getroffen. Baden im Hotelpool. Abends mit Taxi ins Mexicaner Viertel, gut und scharf gegessen. Mit Taxi, retour ins Motel.

 

01.06. Beginn des Auto Trip

 

 

 

Von Avis Station am LA Airport mein Auto (vorbestellt in Wien), einen AMC - Concord abgeholt. Nachdem dies für 3 Wochen meine "Heimstatt" sein sollte, gleich häuslich eingerichtet.

Fahrt über  Beverly Hills – Hollywood (von den Villen der "Schönen und Reichen") sieht man nichts, sind alle hinter hohen Mauern verborgen. Auf der Interstate 10, Richtung "Joshua Tree NP".  Keine Sehenswürdigkeiten außer Steinen und Mojave Wüste. In Blythe verlasse ich Californien, und komme nach Arizona. Die Grenzkontrolle !, zwischen den beiden Bundesstaaten war heftig. Die Einfuhr von Obst oder unverpackten Lebensmittel ist verboten. Spät Abends erreiche ich nach ca. 500 mls., Phönix. 1. Nacht im Auto sitzend geschlafen, hab den Hebel für die Einstellung der Liegesitze erst am nächsten Morgen gefunden. Vaterland war somit gerettet.

 

02.06.

 

Über Mormon Lake, (Stadt u. Rangerstation) nach Flagstaff. Ab hier fahre ich auf der legendären Route 66, weiter zum "Meteor Crater", (Barringer Krater). Den Abstieg zum Kraterboden lasse ich aus, sehe auch von oben genug.

 

 

Weiter nach Holbrook, kaufe mir einen Stetson, schau nun aus wie ein "Beutecowboy". Im Wigwam Motel war leider kein Wigwam frei, aber ! im Concorderl, ist`s ja auch ganz kommod und schont die Reisekassa. Parke auf einer belebten Straße, schlafe aber trotzdem gut.

 

03.06.

 

Von Holbrook aus führt mich mein Weg in den "Petrified Forest NP". (versteinerter Wald). Es ist dies ein Teil der "Painted Desert". Die Gesteinsformationen erinnern an eine Mondlandschaft. Trotz Verbot und Kontrolle, gelingt es mir, drei kleine Stückchen von einem versteinerten Baum mitzunehmen. Den Abstecher nach Gallup / New Mexico, hätte ich mir ersparen können, nur besoffene Navajos gesehen, also in der Nacht weiter Richtung Shiprock. Es regnet furchtbar, Straße in einer Bodensenke überflutet, fahre nicht weiter – ein Truck kommt vorbei, der drückt das Wasser von der Straße zur Seite, ich fahre hinterher. Ankunft in Shiprock, 22 Uhr. Parke Auto am Straßenrand und schlaf ein.

 

04.06.

 

Um 3 Uhr nachts vor Kälte aufgewacht (5°), fahren weiter über Cortez nach Durango / Colorado (alte Goldgräberstadt). In einem Saloon, super Breakfast, gestärkt geht`s weiter nach "Mesa Verde" zu den Behausungen der  Anasazi  Indianer.

 

Weiter nach Kayenta (Navajo Reservation). Glaube ich bin in einem Film, nur anstatt der Pferde, stehen die alten Amischlitten vor dem Eingang zum Saloon. Schau mir das Lokal von innen an, wie gesagt, wie in einem Film, nur das ist Realität. Nach einem (standesgemäßen) kleinen Whisky fahr` ich weiter Richtung "Monument Valley", Grenze von Arizona nach Utah. Abends im "MV"., abseits der Straße, Nachtlager aufgeschlagen – eigenartiges Gefühl – in der   menschenleeren Weite. Trinke noch 2 Dosen Bier, betrachte den wunderbaren Sternenhimmel, roll` mich in meine Decke und schlafe wunderbar ein.

 

05.06.

 

Den ganzen Tag im "MV". verbracht. Mit Auto vorsichtig auf nicht erlaubten Wegen,  "Off Road" gefahren. Laut Miet Contract von AVIS, wäre dies strengstens verboten. Panne möcht ich da keine haben, da hast schlechte Karten. Landschaft ein Wahnsinn. Warte darauf, dass John Wayne, verfolgt von einigen Indianern  vorbeireitet, aber der ist ja 1979 verstorben. Abends weiter bis Page am Lake Powell Stausee. Den Tag mit einigen Bierchen und Country Musik ausklingen lassen.

Morgen geht`s zum "Grand Canyon".

 

06.06.

 

Der heutige Tag, war eine kleine Fehlplanung. Da ich beide Seiten (Nord und Süd) besichtigen möchte, wäre der einfachere Weg, von "Monument Valley" kommend, zuerst Süd, dann Nord Rim, gewesen. Na ja, bei mir ist es halt umgekehrt.

 

Fahre von Page über Kanab zum "Grand Canyon NP North Rim", der liegt um ca. 300m höher wie der "South Rim". Die Gegend ist sehr Waldreich, der Blick in den Grund des Canyon, schwindelerregend. Für mich im nachhinein gesehen, die schönere Seite, überwältigende Landschaft.  Abends in einer Lodge, mit 2 Girls aus Missouri einige Bierchen gekippt. Auto neben der Lodge geparkt, also sicher, wunderbaren Sternenhimmel betrachtet und gut geschlafen.

 

07.06.

 

Nach einer relativ kurzen Nacht, zurück nach Page und weiter zum "Grand Canyon South Rim". Bei 40 Grad Hitze besichtigt. Zwei Wiener getroffen, machen Gruppenreise, daher keine Zeit für längeres Gespräch.

Wieder zurück nach Page und weiter Richtung  "Zion NP". Vor Kanab, ein Keilriemen gerissen, fahre langsam weitern in das nächste "Kaff", zum Glück nicht weit. Sehr freundlicher Tankwart lässt einen besorgen – dauert 4 Std. Spät abends im "ZNP" angekommen, auf Camp Ground (unbewacht, daher kostenlos) Nachtlager, sehr schön hier, wenig Leute.

 

08.06.

 

Bis 10 Uhr geschlafen, 3 Stunden Pferderitt im "ZNP", durch`s Gelände – wunderbar, nur Arsch tut weh. Danach im Virgin River baden und relaxen – tut gut. Nachtmahl : kalte Küche, Bohnen mit Speck (kalt) aus der Dose und Cola, schmeckt wunderbar wenn`st einen Hunger hast.

 

09.06.

 

Nach einer Runde schwimmen im Virgin River, nehm` ich Abschied vom "ZNP". Die Fahrt durch den "Red Canyon" im "Dixie National Forest" ist grandios. Purpurrote Felsformationen säumen den Weg zum "Bryce Canyon". Um 19 Uhr Heli-Flug (1 Std.) über das Canyon Gebiet. Pilot ist ein Deutscher der nach Amerika ausgewandert ist. Abends wie fast üblich, Bier im Saloon. Mein Englisch wird von Tag zu Tag besser. Die Konversation geht über " Hello, can I have a beer please ", bereits hinaus.

Die Nacht am "Best Western Campground" ist sau kalt, bin die halbe Nacht unter der heißen Dusche gestanden.

 

10.06.

 

Den ganzen Tag im "Bryce Canyon" gewandert, Streifen Hörnchen mit Firn Bonbon gefüttert !, um 19 Uhr Rodeo besucht, war super. Um 01 Uhr in der Nacht fahre ich los, hier ist es mir zu kalt. Komme bis  Cedar City, mir fallen die Augen zu. Auto auf Parkplatz eingeparkt und sofort eingeschlafen.

 

11.06.

 

Vormittags von Cedar City losgefahren, über Glendale / Nevada  bis zum Lake Mead. In der Nähe von Henderson auf einem Gamp Ground, Lager aufgeschlagen. Unerträglich heiß, 45 Grad Luft, dazu heißer Wind aus der Wüste, bläst dich an wie ein Fön beim Friseur. Auto steht Gott sei Dank im Schatten, das geht so halbwegs.

 

12.06.

 

Baden, trinken (Fruchtsaft), Baden, trinken…………………..  all day long.

 

Am Abend nach Las Vegas, da ist es aufgrund der Millionen Glühlampen noch heißer.

Stadt ist ein Wahnsinn.  Im  "Star Dust Casino" hängengeblieben. Verloren – gewonnen – verloren…………von $ 100,- blieb einer über.  6 Uhr morgens, um einen Quater = ¼ Dollar, einen Shrimpscocktail in der Papiertüte geleistet. Komme um 7 Uhr auf Lagerplatz zurück, neben mir campieren Mexicaner, sehr freundlich, laden mich auf Tortillas und Melonenwasser ein. Glaub` hab nicht sehr gut ausgesehen.

 

13.06.

 

Frühstück mit den Mex., und losgefahren  in das "Death Valley" / Californien.  Hätte ich Eier mit, könnte ich auf der Motorhaube Spiegeleier braten, so heiß. Sanddünen, Salzseen und irre Gesteinsformen prägen diese Landschaft. In einer Lodge will ich einen kühlen Drink nehmen, verweisen mich höflich aber bestimmt aus dem Lokal. Zugegeben, bin mit Sandalen, Badehose und Stetson, nicht gerade adäquat gekleidet. Na gut, fahre weiter bis Kernville, liegt bereits außerhalb vom Tal des Todes. Auto neben einem Lokal geparkt. Zur Abwechslung wieder Sau Kalt, im Saloon warm getrunken bis sie mich rausschmeissen (wegen der Sperrstunde).

 

14.06.

 

Fahrt in den "Sequoia Nationalpark" (Giant Forest). Wunderschöne Gegend.

Sequoias, werden Riesenmammutbäume genannt die oft über 2000 Jahre alt werden. Der größte ist der General-Sherman. Stammhöhe: 83,3 m, Durchmesser am Fuß : 11,1m, Volumen : ca. 1486,6 Kubikmeter. Er wurde Ende des 19. Jhdt. von Mitgliedern der Kawean Colony als vermeintlich größter Baum der Welt identifiziert und  Karl Marx Baum genannt. Nach der Gründung des Sequoia NP. 1890, wurde der Baum von der Parkverwaltung in "General-Sherman-Tree" umbenannt.

Die Fahrt vom NP., hinunter zum Pacific war traumhaft, (Kurvenorgie pur).

 

15.06. bis 19.06.

 

Die Besichtigung des Hearst Castle  (Zeitungsmagnat), bei San Simeon entfällt. Es leuchtet wieder eine Kontrolllampe.  Fahre weiter bis Point Muga am Pazifik auf einen Camp Groud am Meer, stelle fest, Batterie leer. Telefonzelle vorhanden, rufe mit meinen letzten vier Quaters, Avis Station in Oxnard an. Die "Afferl" sagen immer wieder, soll mit Auto und meinem Contract kommen. So, kein Kleingeld mehr vorhanden, muss also auf Camp Ground bleiben, ALLEINE !

Meine Vorräte an Essbarem (Dosenfutter) und Coladosen sind begrenzt, muss rationieren. Nächste Ortschaft, Meilenweit entfernt.

Also, etwas unfreiwilliger Badeaufenthalt am Pazifik, aber sonst sehr schön, auch SEHR einsam.

 

am 19.06. naht Hilfe !!

 

 

20.06.

 

Fahre über Malibu und Santa Monica, zurück nach LA. Auto an AVIS übergeben, bekomme die Kosten für den Keilriemen (weil Rechnung vorhanden) ersetzt. Hätte für den letzten Tag ein anderes Auto bekommen, dankend abgelehnt, hab` bis aus weiteres vom Autofahren genug.

Weil im Caesars Motel erst ab 21.06. ein Zimmer frei ist, beschließe ich, in einem Park beim Flughafen zu schlafen. Gepäck bleibt im Schließfach am LAX. Polizei kommt, weil – keep out of the Gras - , eskortieren mich zum Schließfach, denn da ist mein Pass, aber sonst sehr freundlich, alles ok., schlaf` ich halt am Airport auf einer Bank, nicht bequem, aber auch sicherer.

 

21.06. u. 22.06

 

Im Hotel relaxen und nach Long Beach (Seewall Rd.) baden gefahren (mit Bus), schöne Fahrt, schöne Gegend, schöner Strand.

 

23.06.

 

Versäume Flieger nach Miami, meine Schuld, hab mich in der Abflugzeit verlese, kann aber zum Glück bei PanAm umbuchen. War dem nette Mann beim Check in Erinnerung, dem fällt auf, dass ich Zielflughafen New Orleans habe und nicht Miami. Gut, nochmals Umbuchen. Habe beim Einchecken Troubles mit meinem Messer (Klinge zu lange) als Handgepäck, muss es als Fracht aufgeben. Abflug um ca. 23 Uhr.

Das war wieder ein Tagerl, zum schmeißen.

 

24.06. Miami

 

Am frühen Morgen, Ankunft in Miami. Mit Bus zum Lindsey Hopkins (im Hotelführer unter Kategorie Billig gefunden) und checke ein.  Zimmer erst ab Nachmittag verfügbar. Gegend nicht die Beste, warte daher in der Cafeteria vom Hotel bis ich ins Zimmer kann. Nachmittag, Besuch des Japanese-Garden, danach Einkehr bei Mac Donald, dann nach Hause. In der Nacht, schwere Gewitter und starker Regen.

 

 

 

25.06.

 

Mit Bus nach Miami-Beach, ist wie Lignano, nur viel größer, baden gefahren. War ein super geruhsamer Tag.

 

26.06. / 21.00 Uhr in San Francisco gelandet.

 

Mit Bus nach Down Town auf Quartiersuche.

Aufgrund meines mittlerweilen etwas desolaten Aussehen, dauert die Suche etwas länger. Lande schließlich in der Geary Street, Lage sehr Zentral, bei Chuck & Charly, zwei nette Typen. Die Pension ist zur Hälfte ein Puff, aber billig, $ 23,- relativ sauber und  mit der Attrappe eines Fernsehers ausgestattet. Egal, will ja nicht Fernschauen.

 

27.06.

 

Heute beginnt der Tag sehr früh (07.°° Uhr). Gehe nach China Town, ein faszinierendes Viertel, bunt, lebhaft, mit vielen kleinen Läden und Imbiss Stuben, sehr schön und quirlig.

Weiter zur Fishermans Wharf. Am Peer 77 super nette Lokale und Geschäfte. Und oft kommt, wenn ich bei einem Drink sitze, die Frage: Where you are from (von wo kommst du). Die Leute sind super freundlich und offen. Krasser Gegensatz zu den introvertierten NYern. Mit dem Bus zum Golden Gate Park (ist größer als der Central Park in New York), hier könnte man einige Tage verbringen und hätte sicher noch nicht alles gesehen oder besucht.

Abends Bummel durch Down Town. Nicht nur von den Eindrücken leicht berauscht, um 3 Uhr früh schlafen gegangen.

 

28.06.

 

Mit der Fähre nach Sausalito, zurück über die Golden Gate mit Bus, ein Erlebnis. Nette und skurrile Häuser, große Hausbootkolonie. Herrlicher Blick auf Alcatraz und die Skyline von San Francisco.

 

29.06.

Vormittag: Alcatraz besucht, ein Erlebnis sondergleichen (Bericht bei den Bildern).

Nachmittag: Fahrt mit Cable Car, der Schaffner war "Kabarettreif". Zu Fuß in die Lombard Street.

Abends: ins Embarcadero Center gegangen, ist ein Business und Einkaufszentrum, auch mit vielen kleinen Pubs.

Spät Abends: in einer Piano Bar mit Live Musik gelandet, super Stimmung, tolle Leute. Frisco ist die Stadt, wo ich mir außer in Fluridsdurf, vorstellen könnte, zu leben.

 

30.06.

 

Sehr kalt ( 9 Grad ) und Sturm. Telegraph Hill und den Coit Tower erklommen.

 

 

Golden Gate im Nebel. In China Town ein letztes Mal den Bauch mit Peking Ente vollgeschlagen.

 

01.07.

 

Bei herrlichem Wetter mit Verspätung von Frisco nach New York abgeflogen.

 

Die Nacht vom 01.07. auf 02.07. wegen Geldmangel am J.F.Kennedy Airport verbracht. Da das Schlafen in den Wartesälen verboten ist, wurde ich dreimal hinausgeschmissen, beim 4. Mal hat die Security ein Einsehen.  Zeigte ihnen mein Ticket nach Vienna und sie hatten dann doch Mitleid mit mir.

Mit 2 Std. Verspätung von NY nach Frankfurt abgeflogen. PanAm Flieger wartet Anschlüsse ab um den Flieger voll zu bekommen. Mit meinen letzten 4 USD leistet ich mir zwei Whisky.

Anschlussflug FRA – VIE versäumt, schließlich mit über 4 Stunden Verspätung in Wien angekommen.

 

Veronika holt mich vom Flughafen ab. Hatte aber da bange Stunden auszustehen, da Anschlussflug von Frankfurt nach VIE, ein anderer war und ich nicht auf der Passagierliste stand.

 

 

Bilanz

 

Besuchte Bundesstaaten:

 

New York, Californien , Arizona, New Mexico, Colorado, Utah, Nevada, Miami

 

Wunderschöne Zeit, manchmal Mühsam , starke Eindrücke und Freiheit pur. Die 6 Wochen waren bei weitem zuwenig, um viele Dinge genauer betrachten oder genießen zu können. Es ist irgendwie so, dass man sagen kann, dort war ich auch.

Meinen Autotrip habe ich gut geplant, es waren

 aufgrund der Entfernungen, auch gewisse "Leerläufe" dabei. Bei dem Amis ist es so, dass, wenn mehr als 2 Steine übereinanderliegen, dies schon als "National Park oder Monument" gewertet wird. Dieser Eindruck entstand bei mir z.B. bei der Querung des "Joshua Tree National Monument".

Die Amerikaner sind, New York ausgenommen, durchaus freundlich und hilfsbereit. Man merkt dies, je weiter man nach Westen kommt.

 

Zum Autotrip:

Gefahrene Km: ca. 7300; Benzinverbrauch ca. 640 Liter; 1 Liter Motoröl

Benzinpreis: 1 Gallone (3,785 Liter) = 0,54 Dollar, dh. 1 Liter = 0,14 Dollar. Entspricht in etwa einem Literpreis von ATS = 0,70 Groschen zum damaligem Umrechnungskurs, also ein sehr moderater Preis.

 

Auf Kleidergröße 48 ( 75kg ) abgenommen, = 15 kg weniger.

 

Ø  Bargeld                   185  USD
Ø  Travelerchecks     1570  USD

 

Ø  Reisekosten          1755  USD       =   ca. 39.000,- ATS (damaliger Kurs)
Ø  Flugkosten u. Round Trip Ticket   =   ca.  12.000,-
Ø
Ø                               Gesamt        =      ca.  51.000,-  ATS

 

 

that´s all folks