2001 / Italien, meine 1. Mopedtour
   
     

1. Tag:

Mit dem Autozug ging's von Wien Südbahnhof nach Villach. Dies war unnötig, denn mit  Ver- und Entladung, dauerte die Bahnreise fast 6 Stunden !

Um die verlorene Zeit aufzuholen, über die Autobahn nach Lignano.

Nach langem suchen, Appartement von Tochter, Freund und Enkelsohn gefunden. Da am Strand in der 26. Liegestuhl- Reihe kein Meer zu sehen war, am nächsten Tag Weiterfahrt nach Südtirol. 

2. Tag:

Nachdem ich mich am alten Fischereihafen von Lignano mit einem ausgezeichneten Cappuccino gestärkt hatte, ging die Fahrt los. Über kleine Landstraßen sollte die Route nach Meran führen. Daß ich vernünftiger Weise auf die Mitnahme geeigneten Kartenmaterials verzichtete, war genau richtig. Vor Conegliano mußte ich einer Umleitung folgen, welche mich dann hoffnungslos in der Botanik verkommen ließ. Nach einem Umweg von ca. 50 km - der mich durch kaum befahrene, wunderschöne Gegenden führte - erreichte ich wieder meine geplante Route.

So kam ich schließlich am Abend an meinem Etappenziel (Dorf Tyrol) oberhalb von Meran gelegen, "geschlaucht" an. Hatte Glück, fand eine wunderschöne Pension mit hauseigenem Pool und überaus freundlichen Wirtsleuten ( Wirt ist auch ein Biker).

3. Tag:

Mein Weg führt mich weiter durch das herrliche Passeier Tal nach    San Leonardo in Passiria   zum  "Sandwirt". Hier war der Geburtsort des Tiroler Freiheitskämpfers Andreas HOFER (1767 - 1810). Die Einkehr beim "Sandwirt" ist ein Muss!

Gestärkt mit einem deftigen Imbiss, beginnt nun der Aufstieg zu meinem Ersten richtigen Berg, dem "TIMMELSJOCH". Kehre um Kehre kämpfe ich mich, vorbei an der grandiosen Landschaft dem Gipfel entgegen. Mit stolzgeschwellter Brust gönnte ich mir in 2509 m Seehöhe ausnahmsweise ein kleines Bierchen.

Weiter durch das malerische Ötztal ins Kühtai. Die Kühtaier Landesstraße (L 237) führt zwar durch eine sehr schöne Landschaft, ist aber Straßenbelagsmäßig eine "Rumpelpiste". Da es hier keine Weidezäune gibt, sind auf der Straße liegende Kühe keine Seltenheit! Also erhöhte Vorsicht - besonders auf Kuhdung -. Bei einer Rast in der Ortschaft KÜHTAI musste ich unwillkürlich an den Film "The World of Suzie Wong" denken. Die Hauptdarstellerin des Films, Nancy KWAN, hatte vor langer Zeit einen ansässigen Hotelier geheiratet und hier gelebt.

Die Fahrt geht weiter über Innsbruck, den Gerlos, nach Zell am See. Nachdem ich in Thumersbach Quartier bezogen hatte, begann es fürchterlich zu regnen.

4. Tag:

Aufstehen mit den ersten Sonnenstrahlen, Wetterbericht im Fernsehen - hervorragend, also Frühstücken und ab. Geplant ist der Groß Glockner.

Bei herrlichem Wetter beginnt von Bruck - Fusch aus der nie enden wollende Aufstieg.  Außer sehr vielen Radfahrern, denen ich überaus großen Respekt zolle, wenig Verkehr. Im Vergleich zum Timmelsjoch, breit ausgebaute Kehren und ausgezeichneter Straßenbelag. Ein Abstecher zur Edelweißspitze ( höchster Punkt 2571 m) lohnt sich allemal. Bei schönem Wetter ist einem der Blick auf 30 Dreitausender vergönnt. Abwärts übers Fuscher Törl - einer der schönsten Foto Standorte -  zur Kaiser-Franz-Josef-Höhe (2369 m). Hier steht man direkt vor Österreichs höchstem Berg, dem Groß Glockner (3798 m), und dem Pasterzen Gletscher. Dutzende Murmeltiere tummeln sich vor den Besuchern. Im Besucherzentrum ist die Ausstellung "Groß Glockner" sehenswert.

Die Krönung der Abfahrt ist fast am Ende der Blick auf Heiligenblut. 

Nächstes Etappenziel wäre der Millstättersee gewesen. Aufkommendes Schlechtwetter vereitelte diesen Plan. Also über A 10 und A 2 im Eilzugtempo am "Bandl" der Heimat entgegen. Bin tatsächlich dem Regen davongefahren.

Nach diesem "Ritt" über ca. 500 km, in meinem Stammlokal dem Heurigen "beim Hannes" in Strebersdorf etwas müde angekommen. Noch etwas plaudern, einige " Cocobello " trinken und ab in die "Heia".