CARLOFORTE
 
Ton aufdrehen
1993
Teilnahme an einem Überstellungstörn, Route:

Die Anreise begann
gemeinsam mit meinem Freund Franz, mit dem Zug nach Rom. Ankunft in
der ewigen Stadt, am frühen Morgen. Die Fähre von Civitavecchia nach Olbia (Sardinien) legte erst spät abends ab, es blieb daher noch
etwas Zeit für eine "Trümmersafari".
Den Petersdom durfte
Franz nicht von innen bestaunen weil, Bekleidung nicht standesgemäß
(Bermuda Short) - "respiciens lesum " ! In einigem
Respektabstand, schloss ich mich einer deutschsprachigen Führung an,
war äußerst interessant. Um meinen Freund nicht allzu lange in der
Hitze warten zu lassen, brach ich jedoch den Rundgang vorzeitig ab.


Für die Besichtigung des
Colosseum, reichte unsere Adjustierung allemal.


Für die spanische Treppe,
waren wir fast schon "overdressed"

Freunde kommt hoch, Franz
darf endlich was bestellen

meinereiner bleibt "cool"

Fähre nach Olbia,
Sardinien


als Zugbegleiter, wegen
der Verspätung leicht verärgert !


dafür entschädigt die
Landschaft



In Portoscuso angekommen,
die nächste Fähre, sie bringt uns auf die Insel San Pietro Island,
nach

Carloforte



Hier beginnt das lange
Warten auf "unser Schiff". Mit fast 3 Tagen Verspätung kommen die
Freunde nach der Atlantiküberquerung an. Der Grund dafür war,
Karneval in der Karibik, und 2 Tage Flaute am Atlantik.

endlich sind sie da !


bei Sonnenuntergang legen
wir ab und nehmen Kurs nach Milazzo auf Sizilien



meinereiner am Steuer

Milazzo, Sizilien


Wegen der hohen
Kriminalitätsrate, verfügt der Kapitän, dass 3 Crewmitglieder immer
am Schiff bleiben müssen. Für alle Fälle, waren auch Faustfeuerwaffen
an Bord. Die "Landgänger" erledigten den Einkauf und wir bereiteten
unser Essen an Bord, war aber auch schön. Nach einer "langen Nacht"
im Hafen, legen wir zeitig am morgen ab und nehmen Kurs auf die
Strasse von Messina.



Ein geplantes
Brückenprojekt, ca. 3,3 Km Länge, wurde wegen der hohen Kosten nicht
realisiert. Es wäre dies die längste und höchste Hängebrücke der
Welt geworden.


Aufgrund des überaus
großen Schiffsverkehrs, gab der Skipper das Ruder nicht aus der
Hand. Auch eine Fahrt unter Segel wäre ein Risiko gewesen, also
fuhren wir mit Motor durch die Passage. So konnten wir die brodelnde
See - zusammentreffen des Tyrrhenischen mit dem Ionischen Meer -
bestaunen. Nach einer weiteren etwas stürmischen Nachtfahrt,
erreichten wir in der Morgendämmerung Zakynthos.



Wir waren alle etwas
"geschlaucht". 2 Stunden am Ruder, 2 Stunden Bereitschaft, kann auch
leicht zermürbend sein. Nach dem Einklarieren bei der Hafenbehörde -
wo unserem Kapitän ein fataler Fehler unterlief -, dazu später mehr,
war einmal "Siesta" angesagt. Restauriert und "Landfein"
hergerichtet, begaben wir uns am Abend in ein feines εστιατόριο.
Die langen Tage auf einsamer See, hatten die Freunde, süchtig auf
gutes Essen und Unterhaltung gemacht. Es wurde gegessen und
getrunken, bis zum geht nicht mehr. Anwesende Musikanten wurden an
unseren Tisch verpflichtet, sie verdienten sich an diesem Abend
sicher eine Wochengage. Ein am Nebentisch sitzendes "Damenquartett"
wurde in unsere Runde miteinbezogen. Zu meinem Leidwesen - ich war
der "Purser" (Zahlmeister) - am Schiff. Zweimal musste ich den Weg
zum Boot antreten, um unser Portemonnaie wieder aufzufüllen.
Mit den drei Kellnern die
uns bedienten, beehrten wir nach der Sperrstunde des Lokals, eine
Nachtbar am Dach eines Hotels an der Hafenpromenade. Sie waren
natürlich unsere Gäste - leider -, die Zeche war wieder enorm. Dafür
soll der Ausblick auf das nächtliche Zakynthos herrlich gewesen
sein, sagt man. Der Morgen dämmerte, Skipper Ernst lud die Kellner
auf unser Schiff, zu einem deftigen "Ham & Eggs" ein. Leider kamen
die aufgestauten Emotionen der dreiwöchigen Atlantiküberquerung
hervor. Poldi P. und unser Riesenbaby, verkrochen sich danach in
ihre Kojen. Freund Franz und meinereiner durften auf Anweisung
unseres Käptens, die nicht mehr gehfähigen σερβιτόρος an Land tragen.
Wir lehnten sie sitzend an die Kaimauer und gingen wieder an Bord.
Skipper Ernst gab den Befehl, "Leinen los", was gar keine leichte
Aufgabe war. Ein nach uns angekommenes, neben uns liegendes Schiff,
hatte nämlich seine Ankerkette über unsere Muringleine gelegt. Mit
vereinten Kräften - auch der, der Nachbarcrew - kamen wir endlich frei.
Dieses Manöver musste natürlich mit einem kräftigen "Manöverschluck"
begossen werden. Auf offener See, bestimmte der Skipper den Kurs
nach Patras, gab Franz und mir Order, legte sich ebenfalls in seine
Koje und überließ uns Wind und Wellen.

Patras



Franz und meinereiner
nehmen Abschied

Wir fahren mit einem
Autobus von Patras über Korinth nach Athen
Kanal von Korinth



In Athen am Busbahnhof
angekommen fahren wir mit einem Taxi zum Flughafen. Wir waren schon
etwas spät dran und ersuchten den Fahrer - er verstand Deutsch -, a
bisserl Gas zu geben. Nach einer halsbrecherischen Fahrt erreichten
wir schweißgebadet - nicht nur von der Hitze - den Flughafen.
Wir buchten den
Linienflug nach Wien. Beim Check-in, war dann Schluss mit lustig
weil: Kapitano Ernst in Zakynthos beim Einklarieren vergaß, unsere
Pässe mit dem Einreisestempel in Griechenland versehen zu lassen.
Bedeutet, wir befanden uns illegal in dem Land, es wurde uns daher
die Ausreise verweigert, eine Stunde vor Abflug ! Da mein
Nervengeflecht nicht mehr das Beste war, äußerte in meinen Unmut in
breitem Wiener Dialekt. Der Zollbeamte, die Ruhe in Person, zeichnet
daraufhin, auf ein Stück Papier, ein Fenster mit Gitter. Franz gelang
es schließlich die Situation zu beruhigen, nach einer Strafe von ATS
500,- pro Mann, durften wir ausreisen.


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