1. Segeljolle Bilder
Koralle
Es muss so Ende der 70er
Jahre gewesen sein, als ich von "Neptun" umarmt, und die christliche
Seefahrt mit meinereiner bereichert wurde. Bei einem Wiener
Bootshändler, erstand ich eine neue Segeljolle (Type Koralle) mit
dazugehörigen Anhänger. Ein wunderschönes Boot mit GFK-Schale und
Teakholzverkleidung. Ausgelegt als "Kimmkieler" (je ein Schwert Back
-u. Steuerbord), auch für Anfänger gut geeignet.
Taufpate "Onkel Richard",
hatte an der oberen Alten Donau eine Badehütte und ein Grundstück.
Ideal, um die "Trümmer" am Trockendock zusammenzubauen - war gar
nicht so einfach -.
Die erste Ausfahrt wird
mir ewig in Erinnerung bleiben. Es blies eine frische Briese aus NW
mit ca. 5 Beaufort. Ein "Vorwindkurs", auf Ost, also relativ einfach
zu meistern. Der "Kagranerbrücke" schon bedenklich nahe, überlegte
ich fieberhaft wie ich umdrehen könnte - hab erst später erfahren,
dass das Manöver, Wenden heißt -. Irgendwie ist das gelungen und ich
segelte auf "Kreuzkurs" - auch später gelernt - so an die zwei
Stunden zur "Birnerbrücke" zurück. Durchnässt von Schweiß,
aber ohne zu kentern, lief ich in "meinen Hafen" ein. Das war der
Punkt, wo ich mich von meinem Schifferl wieder trennen wollte.
Segelkurs wollte ich keinen besuchen. Es war mir schnurz egal, dass
man statt Seil, Schoten oder statt links und rechts, Back -u.
Steuerbord sagt. Dass vorne der Bug ist und hinten das Heck, war
ebenso keine große Wissenslücke. Verklicker, bedeutet nicht, dass
man was verstanden hat, sondern ist der Windanzeiger an der
Mastspitze u.s.w. Autark, lernte ich Scheibchenweise, wie man
mit einem Segelboot umgeht.
Als "Langschläfer",
hielten sich meine Erlebnisse am Neusiedlersee auch in Grenzen.
Wasserte (so heißt das zu Wasser lassen) ich mein Boot, fuhren die
Ersten schon wieder nach Hause. Als ich nach einem "Landgang", meine
Koralle, nächtens im "Ruster Hafen", erst nach längerem Suchen
wiederfand, war für mich die Sache gelaufen.
Es war trotzdem eine
schöne Zeit mit dem Wind zu kämpfen und nicht zu kentern.
Schließlich fand sich für das ganze Equipment ein Käufer. Der
finanzielle Verlust hielt sich in Grenzen und ich war wieder eine
"Landratte".
Mein Weg zum
Donauschiffer
Es war
der Sommer 1988, ich wurde von einem Freund inspiriert, das
Schiffsführerpatent für die Donau abzulegen. Nicht nur für einen
Teil, sondern, von Kelheim (D), bis Sulina (RO) - Mündung
ins schwarze Meer.
Ich meldete mich bei einer
Wiener Motorbootfahrschule, im 5. Wr. Gemeindebezirk an. Dem Vortragenden, einem Kapitän zur
See und schweren Choleriker, gelang es trotz seiner eigenartigen
Vortragsweise, genug Wissen zu vermitteln um die Prüfung bestehen zu
können.
1. Theoretische Prüfung:
Gasthaus "brauner Bär" in Greifenstein
Der
PKW- Führerschein war ein "Lercherl" dagegen.
2. Praktische Prüfung:
Altarm der Donau in Greifenstein und ca. 300m flussabwärts
"Mann
über Bord Manöver" souverän gefahren.
Bei selbiger Fahrschule,
unternahm ich den Versuch, das Certificate: Pomorski Radio
Telefonist S Općom Ovlasti General Radiotelephone Operator`s (auf deutsch: Funkerzeugnis für den Schiffsfunkdienst) zu
erlangen. An vier Kursabenden "paukten" meinereiner und so ca. 30
andere Personen, Funkalphabet, internationale Regeln, Hoch- und
Niederfrequenzen, Sicherheitsmeldungen absetzen, z.B.: PAN PAN
(dreimal gesprochen) ist ein Dringlichkeitszeichen über die
Sicherheit eines Fahrzeuges oder Person. Kann man auch benutzen wen
der "Lokus" länger besetzt ist.... (Scherz). Kurz und Gut, es war
viel zu lernen. Vom Herrn "Choleriker" wurde uns versichert, dass
die Prüfung in deutscher Sprache abgehalten wird. War natürlich
Unsinn, die Funksprache ist weltweit Englisch !!
Mit der Zusage, dass für
alle Kursteilnehmer, Hotelzimmer in Rijeka reserviert sind,
traten wir ausgerüstet pro Mann (Frau), mit je einer Flasche Rum und
einer "Pornokasette" als Präsent für die Prüfer, die Fahrt mit einem
Autobus an. Ankunft in Rijeka, spät nachts, keine Zimmer reserviert,
lediglich ein kleines Appartement, welches natürlich den Damen zur
Verfügung gestellt wurde. Unter missbilligenden Blicken des
Rezeptionisten wurden kurzerhand die Sitzgelegenheiten in der
Hotellobby, zu Schlafstätten umfunktioniert. Die morgendliche
Stimmung unserer Gruppe war dementsprechend miserabel, es kam aber
noch "dicker". Die Prüfung fand selbstverständlich in englisch
statt, da halfen auch die mitgebrachten Aufmerksamkeiten nichts. Es
war so, dass ca. 95% der Prüflinge die Prüfung nicht schafften
(darunter auch ein Arzt !). Dass ich den Herrn Kursvortragenden
"coram publico" als Betrüger betitelt, brachten diesen zwar in Rage,
fand aber bei meinen Leidgenossen regen Zuspruch. Er versprach ja
schließlich eine 100 prozentige Erfolgsquote. Eines erreichte ich
mit meinem Aufbegehren, die Kursgebühr bekamen wir refundiert. Wir
zahlten lediglich die Fahrtkosten für den Autobus.
Jahre später gab es einen
Fernsehfilm mit Erwin Steinhauer und Ulrike Beimpold, Titel: Stella
di Mare - Hilfe wir erben ein Schiff ! Seine Film-Frau, bestand in
dem selben Haus der Hafenkommandantur, wo sich auch unsere Prüfung
ereignet hatte, das Küstenpatent, im Film logischerweise. Die
Handlung vor der Prüfung aber die gleiche, eine Flasche "Fusel",
unter dem Tisch überreicht !
1994, der zweite Anlauf
zum Funkerzeugnis. Diesmal hielt den Kurs der damalige Präsident
meines Motorbootclubs, "Hans Bauer" ab. Gewissenhafte Vorbereitung,
ordentliche Unterlagen, die Funksprache englisch, wie es sich
gehört. Diesmal war die Prüfung, an den selben Örtlichkeiten von
Erfolg gekrönt. Auch ohne "Mitbringsel von Begehrlichkeiten".
SierraOscar -
WhiskeyAlfaRomeo -
EchoSierra
- SierraOskar
SierraTangoEchoHotelTango -
EchoSierra -
GolfEchoSierraCharlyHotelRomeoIndiaEchoBravoEchoNovember
Ein kleiner Zeitsprung
zurück:
1992, es war die Zeit, wo
ich mit Freunden einige Segeltörns unternahm. Um nicht unbedingt als
unerfahrene "Landratte" zu gelten, belegte ich einen Kurs für die
Fahrtenbereiche 2 und 3 (Küstenfahrt bis 20 Sm und 200 Sm).
Das Schulungszentrum in
Korneuburg hatte ein angenehmes Ambiente. Die Besitzer, ein
freundliches und hilfsbereites Paar. Für den Theorieteil waren 60
Stunden veranschlagt. Zum lernen gab es jede Menge, wer einmal mit
der Materie auch nur entfernt vertraut war, weiß Bescheid.
Der Vortragende, ein Kapitän der im 2. Weltkrieg gedient hatte, ein
"strohtrockener" Typ. Charakterlich erinnerte er mich an "Captain
Bligh". Alle Kursteilnehmer nannten Ihn ehrfurchtvoll, Herr Kapitän,
nur ich nicht, meine Anrede war Herr U..., das war sicher ein
Fehler.
Die theoretische Prüfung
bestand aus zwei Teilen. 1. Seemannschaft, 2. Navigationsaufgaben.
Stoff zu 1.:
Schiffsführung,
Navigation, Gesetz, Sicherheit, Wetter, Betonnung, Leuchtfeuer,
Gezeiten, Tampen, Flaggen, Technik, Instrumente, elektrische
Navigation, Bootsbau. Zu jedem Wissensgebiet so um die 100 und mehr
Fragen möglich ! Alles souverän gemeistert.
Stoff zu 2.:
Das nachstehende
Übungsbeispiel ist fast ident mit meiner Prüfungsnavigation. Mein
"Stolperstein" war die Doppel-Horizontalwinkelpeilung. Alleine der
Ausdruck, kann nur einem "kranken Gehirn" entspringen. Fakt, in
Navigation durchgefallen.
Mein Freund, Ernst Weiner,
seines Zeichens, Kapitän zur See mit weltweiter Fahrt, mit dem ich
so ziemlich alle Nav. - Beispiele geübt und auch tadellos
bewerkstelligt hatte, war ob so viel Unsinn erschüttert.
Seine Meinung: "Das geforderte Wissen ist zum Teil Realitätsfremd".
Sicher muss man über vieles Bescheid wissen, aber, an den Haaren
herbeigezogene Situationen gehören in keinen Prüfungsstoff. Die
Situation sieht in der Praxis auf See ganz anders aus.
Eine kurze Story die mir
Ernst erzählte. Er war Skipper auf einem Schulsegler im
Mittelmeer, Her U., theoretische Prüfer. Mitten in der Nacht, bei
stürmischer See, wurde er von besagtem Herrn geweckt und
händeringend um eine Stanortbestimmung ersucht. Da hat der Herr
"Captain Bligh", selbst nicht mehr gewusst wo er war.
Fragen:
Antworten:
Der 2. Anlauf:
Auslaufen aus einem
Adriahafen, an Inseln vorbei (nicht darüber), Einlaufen in einen
Hafen. Klingt einfach, ist es aber nicht. Speziell bei einem
Segelboot, sind viele Faktoren zu berücksichtigen. Windrichtung,
Strömung - wohin versetzt und diese -, Steuerkurs, Kompaßkurs und
,und, und....
Meine "Stromdreiecke"
waren exakt gezeichnet, die ETA Zeit (Estimated time of
arrival), voraussichtliche Ankunftszeit, differierte um läppische 4
Minuten. Dies wäre kein Problem aber, ließ mich Herr U. wissen,
meine Stromdreiecke wären nicht deutlich genug gezeichnet gewesen.
Ich halte dagegen, dass meine ETA Time korrekt ist. Na ja meinte er,
die kann man auch mit dem Taschenrechner ermitteln. Ich sag ihm
darauf, dass ich kein "Wunderwuzzi" und ich als "Landratte" froh
war, die gestellte Aufgabe bewältigt zu haben. Im
Übrigen solle er sich stärkere Augengläser zulegen damit er besser
sieht, außerdem könne er mich.....,da kam dann leider der liebe Götz
hervor. Aus das war`s. Von den sonst so netten Fahrschulbesitzern
hatte ich auch keine Unterstützung wegen der offensichtlich
ungerechten Behandlung erhalten. Vorbei der Ausflug in die
theoretische, mittlere Stufe der christlichen Seefahrt.
Ich hatte von der
Navigation jedenfalls soviel mitbekommen, dass ich Jahre später,
einem Freund, sein Motorboot von Izola (Slowenien) nach Caorle (I)
überstellen konnte. Sind so ca. 40 sm. Die Motorisierung war
etwas schwachbrüstig, sodass wir nur in "Verdrängerfahrt" fahren
konnten. Der Kompass, ähnelte dem wie er ich den kleinen Booten mit
denen man im Prater im Kreis fährt montiert ist. Diesiges Wetter,
also keine Landsicht, aber ruhige See. Mit der Koppelnavigation war
die Überfahrt aber keine große Sache. Wir kamen wohlbehalten an.
1. Motorboot
Bilder
Gobbi
Obwohl bereits der Herbst
in`s Land zog, machte ich mich auf die Suche nach einem kleinen
Motorboot. Wieder keine Ahnung auf was man achten sollte, welche
Kriterien sind wichtig u.s.w.
Fündig wurde ich über
Vermittlung bei einem privaten Verkäufer. Es war ein kleines Gobbi -
17ft. mit einer sogenannten "Schlupfkajüte" wo man auch schlafen
konnte. Motorisierung: 60 PS Johnson Außenbordmotor. Der Anhänger
war ebenfalls ziemlich neu. Gewichtmäßig, konnte ich das Gespann mit
meinem damaligen PKW, einem Renault 17 ohne weiteres ziehen.
Aufgrund der Jahreszeit,
musste ich noch ein Winterquartier für mein Booterl suchen. Mit
Planen eingewickelt, überstand "Es", den Winter im Freien auf einem
Lagerplatz.
Im MSC - Danubia,
in Korneuburg fand ich Aufnahme als "Mitglied mit einem
Wasserliegeplatz". Damals waren noch sehr nette Leute in diesem
Club! Veronika und meinereiner wurden super aufgenommen und waren
bald integriert im "Clubleben".
Im Frühjahr 1989 kam dann
was das Boot betrifft, die große "Ernüchterung". Mit meinem Freund
Alfi, wagte ich die erste Ausfahrt. Nachdem wir bei Vollgasstellung
ca. 10 Minuten den gleichen Kilometerstein sahen, wusste ich, da
kann was nicht stimmen. Das Boot kam nicht in Gleitfahrt. Erst
nachdem Alfi zum Bug vorging, kamen wir so langsam in Fahrt.
Resümee: Der Motor war viel zu schwach. Hätte ich vor dem Kauf eine
Probefahrt gemacht, es wäre mir viel erspart geblieben. Ich fand
einen Bootshändler, der meinen 60 PS Außenborder, gegen einen neuen
90 PS Motor austauschte. Aufzahlung war heftig. Dankenswerterweise
hat mir Alfi das Boot neu verkabelt, es waren auch einige Armaturen
nicht vorhanden die nützlich sind ! Die Schlupfkajüte hatte ich
ebenfalls neu adaptiert, war nicht jedermanns (frau) Sache,, sah a
bisserl wie ein Pu...... aus, aber trotzdem irgendwie lieb. Mit dem
neuen Motor flog ich förmlich über die Wellen. Das Schifferl war an
der Grenze der Motorisierung. Bei "Vollspeed" kam ich auf ca.
35 kt, entspricht 65 kmh. Ganz ordentlich für das kleine Ding.
In Gleitfahrt war ich so weit aus dem Wasser, dass nur weitgezogene
Kurven möglich waren. Wieder ein Nachteil, der Rumpf des Bootes!
Trotz allem, Vroni und
ich machten einige kleinere, schöne Törns auf der Donau.
Ausgerüstet mit Gaskocher und Heckdusche lebten wir ganz kommod,
auch auf kleinstem Raum.
2. Motorboot
Bilder
Regal
Anlässlich eines
Bootsurlaubs bei unseren Freunden in Krummnussbaum, besuchten wir
einen Bootshändler (Weiland Boote) bei Amstetten. Der Chef
persönlich kümmerte sich um uns. Ein gebrauchtes Regal-Kajütboot
21ft., Motorisierung: Mercruiser 5.0 Liter mit ca. 260 PS, inclusive
Anhänger hatte es uns angetan. Der Preis, den wir für unser
kleines Gobbi bekam war fair. Die Aufzahlung hielt sich in Grenzen.
In Ardagger an der Donau fand die Probefahrt statt. Der anwesende
Mechaniker von Weiland - Boote, Karl-Heinz, erklärte mir die
Technik, die Fahreigenschaften und was es sonst noch gibt. Der Rumpf
des Schiffes hat eine tiefe V-Form, d.h., bestens geeignet für
rauhes Wasser und Kurvenstabilität, diese wurde uns in
beeindruckender Weise bei "Vollspeed" auch demonstriert.
Der Kauf wurde mit
einigen "Bierlis", dem Chef himself und Karl-Heinz begossen.
Veronika und ich, freuten
uns sehr über die Vergrößerung unseres "schwimmenden
Schrebergarten". Wir hatten nun einen Eiskasten, ein
Spülbecken und ein eingebautes "Porta Potti".
In der weiteren Folge
verbrachten wir viele schöne Wochenende im Altarm von Greifenstein
oder im sogenannten "73er" (ein Donauarm kurz vor Altenwörth). Es
war ganz einfach, Natur - pur. Am Lagerfeuer wurden nächtens ganz
g`scheite Gespräche geführt und so manche Flasche geleert. Zum Glück
gab es damals auf der Donau keine Promillegrenze, es hieß nur, die
Fahrtüchtigkeit muss gegeben sein. Die Sportboothäfen von Krems,
Joching und Krummnussbaum wurde regelmäßig besucht. Auch das
Uferhaus in Orth an der Donau war ein beliebtes Ziel - das Kraftwerk
Freudenau gab es noch nicht -.
Charly, unser geliebter
kleiner Hund war zwar keine "Wasserratte", fühlte sich aber wie wir
glauben am Boot trotzdem wohl.
in Memoriam "Charly"
Du warst, bist und
bleibst in unseren Herzen
Es gäbe noch viele "Gschichterln"
zu erzählen, vielleicht eine noch zum Schluss, unsere Fahrt nach Au
an der Donau.
Da waren die
"Schauensteins", "Johns", "Weisers", Veronika und ich. Es begann mit
einer Nacht im besagten 73er. Essen und Getränke waren reichlich
"gebunkert". Es war eine Nacht, die wird mir immer in Erinnerung
bleiben. Am Lagerfeuer wurde gegrillt, ein Grund zum Anstoßen wurde
immer gefunden. Wahrscheinlich hab ich einmal zuviel "Prost" gesagt
und bin aufgrund dessen, beim "NU - NU" gehen, auf den Steinen
gestürtzt und wie ein Maikäfer mit dem Rücken in den Brennesseln
gelegen. Zum Glück ohne Schaden.
Am "Day after" kamen wir
nur bis Altenwörth in den Hafen, gerade mal einen Stromkilometer
weiter, Grund: Regen, aber nicht nur, es waren wohl auch die
Nachwirkungen. Der Hafenstopp hatte aber auch was positives, bei
Peters Boot war der Benzintank leck. Provisorische Reparatur.
Monika, seine Gattin bereitet das Abendessen mit dem Gaskocher, in
weiter Entfernung am Anlegesteg, a` echte Bootsfrau.
Nächster Hafen war
Marbach an der Donau. Zur Entlastung unserer Bootsfrauen, wurden
diese mit einem feinen Abendessen im Nibelungenhof belohnt. Weiter
durch den Strudengau, mit dem Hössgang (Insel in der Strommitte),
für Großschiffahrt Einbahnregelung, zu unserem nächsten Hafen:
Ardagger. Hier trafen wir den bekannten Wienerlied Interpreten
Günther Merta, der sein 2. Domizil hier aufgeschlagen hatte.
Endpunkt unserer Fahrt
war Au an der Donau wo wir einige Tage verweilen wollten. Ein
schöner Hafen mit freundlichen Leuten. Wir genossen drei schöne Tage
mit Ausflügen in die nähere Umgebung. Die Wettervorhersage für die
kommenden Tage, verhieß nichts Gutes. Es muss mit Hochwasser
gerechnet werden.
Für Veronika und mich
bedeutete dies, "Leinen los" und Retourfahrt vorerst einmal bis zum
Kraftwerk Wallsee. Wir ankerten im Altarm der Donau, vor der
Schleuse. Am darauffolgenden Tag fuhren unsere Freunde ebenfalls
"Talwärts", wir verpassten allerdings die Schleusung und mussten
warten. Aufgrund der noch immer guten Wetterlage, liefen wir
den Sportboothafen in Grein an der Donau an. Die Steeganlage war
leicht desolat, dafür die Stadt und die Gegend wunderschön. Am
nächsten Tag, besuchten wir das Schiffahrtsmuseum und abends saßen
wir in einem kleinen Kaffee an der Uferpromenade. Es sollte dies der
letzte geruhsame Tag unseres Törns sein. In der Nacht stieg der
Donaupegel rasant an, Hochwasser. Wir erlebten wie der "Wurf", (Damm
zwischen Hafen und Donau) in den Fluten versank. Bei Starkregen und
Wind sicherten - so gut wie möglich -, die Crew der zwei deutschen
Boote und ich unsere Schiffe. Die Nähte des Stehverdecks hielten den
Wassermassen nicht stand, also Wasser im Boot. Veronika war mit
ihren Nerven am Ende. Ich rief über Funk die FF - Wehr an, die kamen
mit einer Zille und brachten sie zum Bahnhof, wo sie die Zugfahrt
nach Wien antrat. Mir war das recht so, denn ab nun war ich nur mehr
für mich alleine und das Schiff verantwortlich und "Frau" in
Sicherheit. Die weiteren Tage verbrachte ich mit
Wasserschöpfen, Leinen kontrollieren und abwechselnd mit den
Deutschen "Nachtwache" haltend. Am vierten Tag war das Hochwasser so
weit zurückgegangen, sodass die Donau für den Schiffsverkehr wieder
freigegeben wurde.
Zeitig morgens machte ich
die Leinen los und in langsamer - wegen dem Treibholz -,
vorsichtiger Fahrt ging es dem heimatlichen Hafen entgegen. Die 4
Schleusen (Ybbs, Melk, Altenwörth und Greifenstein) waren wegen dem
vielen Holz im Wasser eine Herausforderung. Im Hafen wurde ich von
Veronika und meinen Freunden schon sehnlichst erwartet und meine
Rückkehr mit einem kräftigen "Manöverschluck" begossen.
Zum Ende der Bootssaison
1995 verkaufte ich das Regal. Nicht mit der Absicht, dem
Wassersport zu entsagen. Ich wollte auch einen "Gemeindebau", so
bezeichnete ich Schifferl ab 25ft.
3. Motorboot
Bilder
Invader
1996 erstanden wir bei
einem Wiener Bootshändler ein Invader 265, Erstbesitz von einem Wr.
Sportarzt.
Das Boot hatte alles um
darauf leben zu können. Kajüte mit Stehhöhe, Achterkajüte, WC mit
Fäkalientank und Dusche, Eiskasten , Gasherd, Pantry, Stehverdeck,
jede Menge Stauraum. Eine große Plicht (Teil an Deck eines
Sportbootes mit offenem Steuerstand und Sitzbänken) - beleuchtet-,
Geräteträger u.s.w.
Technische Daten:
Länge: 26.5 ft. =
8.07 Meter
Motorisierung : 2 x 165
Mercuiser 4 Zyl. = (2 Motoren = zweimal Kopfweh) !
Gewicht: Leer ca. 3.5
Tonnen
Ausstattung :
Elektrische Ankerwinch,
220 V – Landanschluß, 2 / 110 Amp. Batterien, Elektr.
Trimmklappen mit Anzeige, 2 automatische Lenzpumpen, Echolot u.s.w.
Dazu kaufte ich einen
gebrauchten 3-achsigen Anhänger, Marke - Eigenbau. Das
Versetzen der Achsen wegen der Gewichtsverteilung (Boot am Anhäger),
war eine Herausforderung, mit Hilfe eines Freundes meisterte ich den
Umbau. Üblicherweise wäre
ein Lkw das richtige und geeignet Transportmittel gewesen. Leider
kein C-Führerschein vorhanden. Aber auch zu meinem B-Schein, hätte
ich aufgrund des Gewichtes den E-Schein dazu benötigt. Der Anhänger
hatte de facto, nur als "Lagerbock" zum Überwintern seine Berechtigung.
Der Transport zum Meer
mit einem Unternehmen war mir zu teuer, kostete etwa soviel wie ein
4-wöchiger Urlaub für zwei Personen in einem Hotel. Somit: Urlaub
mit "Gemeindebau" auf der Donau angesagt. Charly, unser Hund hatte
auch seine Freude damit, es gab genügend Platz wo er sich
verkriechen konnte. Er genoss es aber auch, wenn ihm der Fahrtwind
um die Ohren pfiff.
Mit den G`schichterl die
wir im Laufe der Jahre erlebten, könnte ich einen Roman schreiben,
wäre sicher lustig, aber wen interessiert das schon !?
Abschließend sei gesagt,
es war eine sehr schöne Zeit, mit sehr guten Freunden. Das Clubleben
konnte man damals noch als solches bezeichnen, über mehr dazu,
möchte ich mich an dieser Stelle nicht äußern.
Vielleicht fragt sich der
eine oder andere Leser, wie waren die Kosten ? Nun, für die
Anschaffungs- Unterhalts- Servicekosten, hätten wir uns locker ein
Einfamilienhaus anschaffen können. Alleine der Benzinverbrauch beim
letzten Boot lag bei Gleitfahrt bei ca. 60 Liter in der Stunde auf
50 km, ergibt am km gerechnet 1.2 Liter, also auf 100 km = 120
Liter, heftig oder...... !?
Es gab aber auch
"Kalanag`s", die beim Tanken sagten, "Öl - nachsehne, Benzin -
herausnehmen".
2001 verkaufte ich das
Invader einem jungen Pärchen aus NÖ. Jahre später sah ich "mein
Schiff" am Trockendock eines Hafens nahe Wien liegen. Mir kamen die
Tränen. Vergammelt bis zum "Geht nicht mehr". Sorry "Libeccia", so
war der Bootsname - einem alten Brauch zufolge, soll man ein Schiff
nicht umtaufen -, das hast "Du" dir nicht verdient.
|